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Sat-ND, 4.3.96
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From: Peter C Klanowski <pck@LyNet.De>
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Date: Tue, 05 Mar 1996 01:54:08 +0100
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From owner-sat-nd@tags1.dn.net Mon Mar 4 20: 00:14 1996
Sat-ND
Tägliche Informationen zur europäischen Satelliten- und Medienszene
Diese Informationen sind zur persönlichen Verwendung bestimmt; sie dürfen zu
nicht-kommerziellen Zwecken unter Nennung der Quelle weiterverbreitet werden.
Weitere Informationen auf Anfrage.
Mitteilungen, Nachrichten und Meldungen für Sat-ND senden Sie bitte direkt an
Peter C. Klanowski, Fax +49-451-5820055, pck@LyNet.De
Private Kleinanzeigen im Internet
Suchen Sie einen gebrauchten Receiver, wollen Sie Ihren alten Spiegel
verkaufen? Jetzt gibt's eine weitere Möglichkeit, von privat zu privat Geräte
aus dem Satellitenbereich zu kaufen und zu verkaufen. Per Internet kann man
seine Verkaufs- oder auch Suchanzeigen einem weltweiten Publikum präsentieren
und ebenso weltweit einkaufen. Allerdings: derzeit beschränkt sich das Angebot
noch auf den deutschsprachigen Raum, denn diese Kleinanzeigen-Rubrik ist aus
der gleichnamigen Rubrik der Fachzeitschrift TELE-satellit entstanden.
Und dort, auf der Internet Home Page von TELE-satellit, ist nun auch die
Kleinanzeigensektion untergekommen. Wer eine Kleinanzeige aufgibt, was übrigens
kostenlos ist, kann damit rechnen, daß die Anzeige nicht nur im weltweiten
Internet, sondern auch per Fax-On-Demand sowie in der nächsten Ausgabe der
Fachzeitschrift TELE-satellit erscheint.
Das Aufgeben einer Kleinanzeige im Internet ist bequem: Ein elektronisches
Formular muß ausgefüllt und abgeschickt werden. Einfacher geht's nicht. Nicht
angenommen werden übrigens Anzeigen gewerblicher Natur; dieser Service steht
nur privaten Angeboten offen.
Zu finden sind die Privaten Kleinanzeigen für Satellitengeräte und -bauteile
über die TELE-satellit Home Page unter
http://www.TELE-satellit.com
Nachrichten vom 4.3.1996
Verwirrung komplett: INTELSAT 707 wartet, Murdoch steigt aus
Immer wieder interessant und unterhaltsam sind die Gründe, die Arianespace für
neuerliche Verschiebungen von Satellitenstarts angibt. Getroffen hat es, nun
schon zum zweiten Mal, INTELSAT 707. Er wird nicht wie geplant am 6. März
starten, sondern frühestens am 13. Diesmal wurden nämlich defekte Muttern
entdeckt -- und derer gibt es dummerweise rund tausend an einer Ariane 44LP.
Das neue Startdatum soll nach Abschluß der Austauscharbeiten voraussichtlich
Ende der Woche bekanntgegeben werden.
Die Zeit kann INTELSAT vielleicht ganz gut gebrauchen, denn inzwischen ist es
unsicher, ob 707 wirklich als Ersatz für den in China verlorengegangenen 708
auf 50 Grad West einspringen wird. Wie der US-amerikanische INTELSAT-Signatar
COMSAT bekanntgab, hat Rupert Murdoch die Reservierung von Transponderkapazität
für sein lateinamerikanisches Pay-TV-Projekt zurückgegeben.
» Großbritannien wird sich an der Entwicklung der neuen Ariane 5 beteiligen,
deren erster Starttermin heute nochmals offiziell mit 15. Mai angegeben wurde.
Wissenschaftsminister Ian Taylor sagte bescheidene 2,8 Millionen Pfund bis zum
Jahr 2000 zu, nachdem man Ende der achtziger Jahre aus dem Projekt ausgestiegen
war. Die Entwicklungskosten für das Gesamtsystem werden übrigens auf
umgerechnet über 7 Milliarden DM geschätzt.
Bußtag für SAT.1
Manchmal, aber auch nur manchmal, können die deutschen Fernsehwächter in den
Landesmedienanstalten auch ganz schön streng sein. Erfahren muß das jetzt
SAT.1, das nicht zum ersten Mal unangenehm auffiel. Es mag ja noch angehen, ein
paar Mal aus Versehen die maximal erlaubten Werbezeiten zu überziehen (zwölf
Minuten pro Stunde.) Das allerdings wurde inzwischen nun schon zum siebten Mal
beanstandet, was vermuten läßt, daß bei SAT.1 einige Uhren anders gehen als bei
der zuständigen Landesmedienanstalt in Rheinland-Pfalz. Vielleicht hätte sich
der Sender rechtzeitig ein paar neue kaufen sollen. Das wäre billiger gekommen,
denn die jetzt erteilten sieben Bußgeldbescheide belaufen sich auf 1,14
Millionen DM, einschließlich der unerlaubten Mehreinnahmen durch die längere
Reklame. Merke: Der alte Spruch "Das versendet sich" gilt nicht immer.
Televisionäres Balltreten vor EU-Kommission
Karel van Miert schlägt wieder zu. Nach einer Anfrage des Europaparlaments und
mehreren bereits eingegangenen Klagen wird sich nun die EU-Kommission mit
langfristigen und monopolistischen Verträgen über die Übertragungsrechte
populärer Sportarten befassen. Das berichtet das Münchner Magazin Focus. Die
EU-Kommission, die zu dem Thema angeblich noch keine feste Meinung hat,
konzentriert sich zunächst auf den Fußball. Die Rechtevergaben für das muntere
Balltreten hatten zuletzt für Wirbel in den Niederlanden, Italien und
Deutschland gesorgt. Hier glaubt man allerdings, durch die Einsetzung des
Zwischenhändlers ISPR Probleme vermeiden zu können. Diese von den
SAT.1-Gesellschaftern Springer und Kirch vor allem zu dem Zweck gegründete
Gesellschaft, Sportrechte an den eigenen Privatsender weiterzureichen, bedient
mit Nebenrechten auch andere Anstalten.
» Auch die kleineren Sportarten werden weiterhin im deutschen Fernsehen
vertreten sein -- bei den Sendern, die man aus verschiedenen Gründen als
Resteverwerter betrachten kann, nämlich ARD, ZDF und DSF. 31 Fachverbände
schlossen mit den drei Sendern einen Gruppenvertrag ab, der bis 2000 gelten
soll, dessen Umsetzung alle sechs Monate geprüft werden soll. Im Paket
enthalten sind Sportarten von Amateurboxen über Kanu bis Squash.
» Die britische Regierung hat sich Forderungen des Oberhauses angeschlossen,
bestimmte Sportereignisse wie das Endspiel um den Fußballpokal per Gesetz von
Exklusivübertragungen im Satellitenfernsehen auszuschließen (ob Pay-TV, wie in
Großbritannien üblich, oder auch nicht.) Sie müssen zusätzlich auch über frei
empfangbare Sender terrestrisch ausgestrahlt werden, sieht ein neuer
Gesetzesentwuf vor, der heute eingebracht wurde.
ECHOSTAR 1 in Betrieb: Alles aus einer Hand
EchoStar erhielt heute von der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde FCC vorläufig
grünes Licht für die Nutzung von fünf weiteren Transpondern des firmeneigenen
Satelliten ECHOSTAR 1 auf 119 Grad West. Insgesamt kann EchoStar damit rund 100
datenreduzierte Kanäle in seinem DISH Network anbieten, wie sich das
Digitalpaket nach der gestrigen Inbetriebnahme des Satelliten nennt. DISH steht
übrigens für Digital Sky Highway. Es wird in diversen Versionen angeboten: Von
40 Kanälen für 20 Dollar bis hin zu 50 Dollar für so ziemlich alles. Wer die
Networks von ABC bis Fox und PBS sehen will, legt nochmal 4 Dollar pro Monat
drauf. Pay-Per-View gibt's natürlich auch; ein Film kostet 3 Dollar. Als
einziger Digital-TV-Anbieter stellt EchoStar zu allem Überfluß auch noch seine
eigenen Empfangsschüsseln und Receiver her. Und noch mehr: Abonnenten schickt
man eine monatliche Programmzeitschrift namens "DISH Entertainment Magazine"
für nur 4 Dollar pro Ausgabe, undsoweiter undsoweiter, und wem das alles zu
teuer ist, der kann bei EchoStar sogar um "Finanzierung" nachsuchen. Denn das
Empfangsgerät ist natürlich auch nicht kostenlos.
Außerdem...
Bei einer ARD-Klausurtagung am Sonnabend scheint man einer Einigung über den
umstrittenen Finanzausgleich nähergekommen zu sein. Nach Angaben des
ARD-Vorsitzenden Scharf wurde allerdings noch kein Durchbruch erzielt.
DeutschlandRadio-Intendant Elitz hält den Umbau von Deutschlandfunk (DLF,) RIAS
Berlin und DS Kultur für weitgehend gelungen. In diesem Jahr will man der
Personalabbau, der im Staatsvertrag mit 50 Prozent festgelegt worden war,
vollzogen haben. Statt 1.500 Planstellen wie bei den drei Einzelsendern wird es
dann nur noch 710 geben.
Die Grünen sprechen sich für den Erhalt von ARD und ZDF aus. Das ist keine
Überraschung. Auf ihrem Parteitag standen in Sachen Reklame bei den
Öffentlich-Rechtlichen allerdings drei verschiedene Entschließungen zur
Auswahl. Man entschied sich für die Null-Lösung: Keine Werbung mehr bei ARD und
ZDF, so die Forderung.
Politiker müssen draußen bleiben, was bezahlte Wahlkampfwerbung auf Silvio
Berlusconis Privatkanälen angeht. Der Medienzar möchte so eine erneute
Diskussion um den Einfluß seines Imperiums auf die Politik vermeiden.
Allerdings kündigte er an, den Parteien kostenlos Sendezeit zur Verfügung
stellen zu wollen. Im letzten Wahlkampf waren auf den Berluconi-Sendern
Werbespots seiner Partei Forza Italia gelaufen.
Das TV-Programm EuroD auf TÜRKSAT 1B (42 Grad Ost) hat einen Videotext, ist
über E-Mail erreichbar und hat auch eine Adresse im WWW. Wer mehr wissen
möchte, einfach mal in den Videotext hineinschauen!
OM Helmut Zastrow teilte mit, daß am 15. März der französische MPEG-2- Kanal
über 11,080 GHz, h, auf Sendung geht. Im Paket sind France 2, 3, 5, arte, TMC,
Supervision. Er wird offen senden. Ein „schwacher Trost", so lange es keine
MPEG-2 Receiver gibt! (Norbert Schlammer)
Seit kurzem kann auf PAS-1 (45 Grad West,) 11,675 GHz h, der amerikanische
Sportkanal ESPN in B-MAC empfangen werden. Das teilte Raphael Cockx mit. Das
Programm ist recht einfach zu identifizieren: Auf dem Unterträger 7,10 MHz wird
ein ATIS-Signal (Morsezeichen) verbreitet, in dem als Uplink der Station ESPN
EX 16 plus Telefonnummer in Bristol (USA) angegeben wird. (Stefan Hagedorn)
Thanks to our contributors --
Stefan Hagedorn: 100702.350@compuserve.com
Norbert Schlammer: 100415.3560@compuserve.com
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