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Sat-ND, 3.4.96
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From: "Peter C. Klanowski" <pck@Lynet.De>
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Date: Thu, 04 Apr 1996 01:55:59 +0100
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From owner-sat-nd@tags1.dn.net Wed Apr 3 20: 03:18 1996
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Nachrichten vom 3.4.1996
PanAmSat: Zu verkaufen?
Eine Andeutung hat genügt, und die Satellitenbranche steht Kopf. Passiert
ist nicht viel mehr als die Registrierung einer geplanten Aktienausgabe von
PanAmSat Corp. Dabei geht es um Anteile an der privaten
Satellitengesellschaft in Höhe von rund 350 Millionen US-Dollar, die
interessanterweise keineswegs in die Firma gesteckt werden, sondern den
jetzigen Eigentümern zugute kommen sollen. Die wollen nämlich ihre Anteile
reduzieren, sprich: Geld verdienen. Gleichzeitig hat man Finanzberater
engagiert, die Alternativen unter die Lupe nehmen sollen. Und dazu gehören
sowohl die Fusion mit einem anderen Unternehmen als auch der Totalverkauf
von PanAmSat.
Dieses Unternehmen mit vier funktionierenden und vier geplanten Satelliten,
strategisch auf sämtliche Regionen der Erde verteilt, würde vielen Firmen
bestens ins Konzept passen. Zum Beispiel dem Satellitenhersteller und
-betreiber Hughes, der sein amerikanisches DirecTV in alle Welt exportieren
will. Dort hat man bereits öffentlich Interesse bekundet. Spekuliert wird
aber auch über einen Einstieg von Loral Space (dem Resultat der geplanten
Fusion von Loral und Lockheed Martin) oder auch Rupert Murdochs News Corp.
mit ihrem Telekommunikations-Partner MCI.
Rund ein Fünftel von PanAmSat wird schon jetzt frei an der Börse gehandelt.
Den Rest teilen sich die Familie des im letzten September verstorbenen
Firmengründers Rene Anselmo und die mexikanische Grupo Televisa SA.
Neuer Trend: Weltweite Programme
* Ende 1996 wird RAI International fast weltweit rund um die Uhr zu
empfangen sein, teilte der öffentlich-rechtliche Rundfunk Italiens mit.
Derzeit sendet man lediglich 16 Stunden täglich, und das ausschließlich über
in Amerika empfangbare Satelliten. Dort hat man gerade einen Vertrag über
die (vermutlich digitale)Ausstrahlung über ECHOSTAR abgeschlossen. Wie man
den Rest der Welt versorgen will, bleibt abzuwarten.
* Ebenfalls weltweite Ambitionen hat die Volksrepublik China. Für einen
zweistelligen Millionenbetrag (in US-Dollar) hat man auf sämtlichen
PanAmSat-Satelliten Digitalkapazität für insgesamt sechs Programme gebucht
(die sehr wahrscheinlich auf jeweils einen Transponder gequetscht werden.)
Die Laufzeit des heute unterzeichneten Vertrags beträgt zehn Jahre. Neben
dem bereits analog auf diversen PAS-Satelliten herumgeisternden CCTV 4 wird
es ab 1. Juli einen Musikkanal und ab 1. Oktober einen englischsprachigen
Kanal geben. Was man mit den restlichen drei Kanälen anfangen will, hat das
Staatsfernsehen CCTV noch nicht entschieden. Obwohl digital, werden die
Programme unverschlüsselt zu sehen sein und aus den einheimischen
Werbeeinnahmen von CCTV finanziert.
Bürgermeister für Schüsselverbote
Schüsselverbote in den USA? Gibt's nicht. Gibt's doch. Bisher hatten dort
die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinde weitgehende Rechte, um
unerwünschte Installationen solcher Empfangsanlagen zu verhindern. Die
Beschwerden von Firmen und Einzelpersonen bei der Medienaufsichtsbehörde FCC
häuften sich, und die rang sich zu einer neuen Regelung durch. Sie soll am
17. April in Kraft treten und erklärt unbegründete Schüsselverbote für
unzulässig. So können die Antennen beispielsweise auf Hinterhöfen oder
Dächern installiert werden. Die landesweite Bürgermeisterkonferenz der USA
zeigte sich gar nicht erbaut von der Aussicht, daß jetzt überall die
Schüsseln sprießen. Gemeinsam mit einer 4-Meter-Schüssel protestierte man
heute vor der FCC. Die sieht in den neuen Regeln für die Schüsselaufstellung
eher eine Aufwertung der kommunalen Rechte. Die können sich schließlich
Ausnahmegenehmigungen für Schüsselverbote holen.
Radio Melodie weg
Das bayerische Volksmusikradio Radio Melodie hat seinen Sendebetrieb auf DFS
3 (23,5 Grad Ost) hinter Arte, 11,550 GHz v, auf den Unterträgern 7,74/7,92
MHz eingestellt. Nach wie vor kann Radio Melodie hinter SAT.1, 11,475 GHz v
mit gleicher Unterträgerbelegung empfangen werden. (Stefan Hagedorn)
MTA wieder da
Nachdem ich gestern abend bereits eine "Verlustmeldung" über Muslim TV
Ahmadiyya aufgab, kehrte es heute morgen, Punkt 00.00 Uhr, auf INTELSAT 603
(34,5 Grad West) über 11,004 GHz v wieder zurück. Soweit ich mitbekam, wird
seitdem ohne Pause gesendet. Hoffentlich macht so etwas bei der katholischen
Geistlichkeit keine Schule, denn 24 Stunden die Reden des Papstes, das würde
mich nicht gerade "aufmuntern". Gott sei Dank, daß es den ERF noch nicht als
TV auf Satellit gibt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Dann soll er
von mir aus ruhig irgendwo ein Digitalplätzchen gegen bare Münze erhalten,
Hauptsache nicht offen.(Norbert Schlammer)
Ha, ha
Ein verspäteter Aprilscherz war leider die Meldung vom Start des neuen
INMARSAT (Sat-ND, 2.4.96). Nicht unsere Schuld, sondern die der
australischen Telstra, die einen vorproduzierten Text an die Öffentlichkeit
gegeben hatte, ohne den Start abzuwarten. In Wirklichkeit wurde der Start
der Atlas-Rakete zum zweiten Mal wegen widriger Winde um einen Tag
verschoben. Ob es diesmal geklappt hat, lesen Sie vermutlich morgen an
dieser Stelle. Übrigens, der Rest der Meldung stimmte.
Thanks to our contributors --
Stefan Hagedorn: 100702.350@compuserve.com
Norbert Schlammer: 100415.3560@compuserve.com
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