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Sat-ND, 5./6.4.96




Sat-ND - Informationen zur Satelliten- und Medienszene

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Nachrichten vom 5./6. April 1996

Flug 501: Wieder verschoben
Im Prinzip ist die neue Ariane 5 startklar, so das Ergebnis einer "Flight
Readiness Review". Das Verlegen sämtlicher Anschlüsse für Elektrizität und
diverse Flüssigkeiten habe planmäßig geklappt, nur hat das Anbringen der
Schutzverkleidungen länger gedauert als geplant. Schließlich will man auf
Nummer Sicher gehen, wie die europäische Raumfahrtagentur ESA und die
derzeit für Ariane 5 verantwortliche französische CNES in einem gemeinsamen
Situationsbericht mitteilen. Das hat allerdings Folgen für den Terminplan:
Der Probe-Countdown am 16. April kann nicht wie geplant stattfinden. Und da
am 20. April erst einmal Flug 85 von Ariane 4 ansteht, wird man den unteren
Teil der Ariane 5 zu Testzwecken frühestens am 23. April aus den
Montagehallen rollen können. Das bedeutet, daß sich sehr wahrscheinlich auch
der für den 15. Mai geplante Jungfernflug 501 "very slightly" verschiebt.
Mitte Mai soll nämlich schon V86 mit einer Ariane 4 über die Bühne gehen.

Das Mirakel auf 16 Grad Ost 
Was war denn nun mit der heutigen Neuaufschaltung von Miracle auf EUTELSAT
II-F3 (16 Grad Ost)? Sie fand statt: Miracle war auf 11,577 GHz v zwischen
17.30 und 18.00 Uhr MESZ auf Sendung. Der Reihe nach: Bis um 12.30 Uhr gab
es dort eine Sendung von CTV Vaticano, dem sich eine weitere christliche
Sendung anschloß, die allerdings in Arabisch war und auch für die
Christenheit gedacht war. Wenn ich es richtig erfaßte, waren es libanesische
Christen, die dort ihre Lehre verbreiteten. Erreichbar sind sie unter
Postbus 21888, NL-1202 BV Hilversum in den Niederlanden, Telefon
+31-356-474869. Sie bitten um Spenden, da sie Schwache, Kranke und Verletzte
in Nahost betreuen. Die Sendung ging bis um 13.30 Uhr. Um 17.30 Uhr dann
Miracle: Auf 6,60 MHz wurde in Englisch und auf 7,20 MHz, in Arabisch
gesendet; fast jeder Satz war "Jesus Christ". Es läßt sich unschwer erraten,
daß es dabei auch wieder um die christliche Lehre ging. Außer ein paar
Landschaftsaufnahmen vom heiligen Land, wo sie ihren Ursprung hat, und
einigen gesprochenen Worten hatte die 30-minütige Sendung für mich nichts
"Aufbauendes" an sich. Na ja, da die US-Sekten zur Zeit wohl gerade neue
Videos produzieren, müssen in Europa halt ein paar neue Sender mit
christlichen Glaubensweissagungen auf Sendung gehen. Produziert wurde das
Ganze in Norwegen, war zumindest auf dem Abspann zu lesen. (Norbert Schlammer)

BVN: Ja, nein, oder doch?
Wieder herrscht Verwirrung um das niederländische Auslandsfernsehen BVN-TV.
Obwohl die inländische Rundfunkanstalt NOS klargestellt hatte, so schnell
werde es den Sender nicht geben, erklärte ein Sprecher des Auslandsrundfunks
Wereldomroep gegenüber Veronica Satellite, man werde in Kürze auf Sendung
gehen. Einen genauen Termin gibt es nicht; und nachdem noch vor kurzem von
einer ASTRA-Abstrahlung zu hören war, sieht es jetzt eher nach EUTELSAT Hot
Bird 1 aus. Für beide Satellitensysteme wäre BVN (Beste van Nederland) eine
attraktive Bereicherung, sendet man doch unverschlüsselt und später
eventuell sogar mit Untertiteln in anderen Sprachen. Veronica Satellite
zeigt in seiner neuen Ausgabe bereits erste Screenshots von Testsendungen,
komplett mit Logo. Verwirrenderweise behauptet man eine Seite weiter im
Gegensatz dazu, so bald werde es doch keine Sendungen von BVN geben. Da kann
der Leser nur raten, welcher Artikel der aktuellere ist. (Jitse Groen)

Befreit Newfoundland vom Digital-TV
Kennen Sie NTV? Nein, Berliner Nachrichtensender weggetreten! Wir meinen NTV
auf ANIK E2 (107,3 Grad West). Wenn Sie in Nordamerika oder der Karibik
leben, können Sie das Programm aus St. John's in Newfoundland (beliebter
Zwischenlandeplatz für Flüge von Europa nach Kanada) theoretisch frei,
unverschlüsselt und analog auf 4,1 GHz v empfangen. Übrigens bedeutet das
Kürzel auch nichts anderes als Newfoundland TV. Der Sender weiß um seine
überregionale, internationale Kundschaft und mag sie. Anderseits gibt es da
ein Problem: Das Geld für die Transpondermiete. Der Wechsel nach Digitalien
würde zwei Millionen Dollar sparen, und dieses Argument zieht. Aber nicht
bei allen, und so gibt es inzwischen eine Initiative zur Rettung des
analogen NTV. Man bittet nicht um Geld, sondern um massenhafte Rückmeldungen
unter dem Motto "I want my NTV", um die Abstrahlung im C-Band zu
rechtfertigen. Bis spätestens Ende April soll die Entscheidung fallen. Und
wie nicht anders zu erwarten war, wird derzeit kräftig im Internet für den
Erhalt der analogen Abstrahlung getrommelt (vielen Dank an Jean-Philippe
Donnio für die Weiterleitung.) Den letzten Stand der Dinge erfahren Sie
natürlich im Internet:
http://www.atcon.com/stores/hobby/hobby.htm

Große Pläne für Swobodny 
Rußland versucht weiterhin, sich von den Diensten Kasachstans beim Starten
von Raketen unabhängiger zu machen. Neben dem bereits genutzten Kosmodrom in
Plessetsk wird im kommenden September ein zweites auf eigenem Territorium
eingeweiht. Es liegt in Swobodny im Fernen Osten und wird vorerst nur für
kleinere Raketen der Typen Start und Rokot verwendet werden können. Die
Anlagen sind teilweise schon vorhanden, Swobodny war nämlich militärischer
(Atom-)Raketenstützpunkt. Und da es sich bei Rokot auch nur umgebaute
Interkontinentalraketen handelt, wird man sie aus den existierenden
unterirdischen Abschußsilos starten können. Für die Start-Raketen kommt eine
mobile Abschußrampe zum Einsatz. Ab 2000 wird es interessanter: Dann will
man fünf Jahre lang an einem völlig neuen Startkomplex bauen - für rund 4,5
Milliarden Rubel. Von dort soll dann der Proton-Nachfolger Angara starten.
Eine Ausgabe, die sich lohnt, denn diesen Betrag hätte man nach drei Jahren
wieder eingefahren. Die Miete für die Anlagen in Baikonur, Kasachstan,
belaufen sich derzeit auf jährlich 1,5 Milliarden Rubel.

Big Brother TV 
Das billigste Fernsehprogramm der Welt wird in New York produziert.
Schauplatz ist New York, Hauptdarsteller sind die Einwohner der Stadt, und
gezeigt wird nichts weiter als das Alltagsleben. Wie? Die Idee ist simpel.
Schon jetzt stehen an allen Ecken und Ende Videokameras zu
Überwachungszwecken. Das könnte man doch nachmachen, dachte sich der lokale
NBC-Sender WNBC-TV, Veranstalter des "News Channel 4 Skycam Network". Keine
ganz neue Idee, andere Sender machen das schon länger. Wirklich neu ist nur
die Technik: Zwölf Kameras sind an (geheimgehaltenen) Orten aufgestellt, an
Flughäfen, Highways und anderen Verkehrsknotenpunkten. Jede von ihnen kostet
10.000 US-Dollar, liefert auch bei schlechter Beleuchtung gute Bilder, hat
natürlich einen Super-Zoom und läßt sich ferngesteuert auch noch um 360 Grad
drehen. Damit nicht genug. Untergebracht sind die Geräte in Glasgehäusen,
die nicht nur mit Auftauvorrichtungen für kaltes Wetter ausgerüstet sind,
sondern sogar Scheibenwischer aufweisen. Bei Bedarf kann man so seit letztem
Monat den Verkehrsstau oder den Flugzeugabsturz live auf News Channel 4
miterleben. Im Mai will man acht weitere Kameras installieren. Daß das
System auf andere Märkte in Amerika und irgendwann auch mal Europa
übertragen wird, scheint schon jetzt festzustehen. Mal sehen, wann es den
ersten Spartenkanal gibt, der ausschließlich Bilder von solchen
Überwachungskameras zeigt. 

GPS steuert Busse in Brandenburg
Man weiß gar nicht mehr, ob man so etwas noch melden soll. Es dürfte sich
herumgesprochen haben, daß es nichts gibt, wofür man das satellitengestützte
Navigationssystem GPS nicht nutzen kann. Das weiß auch die Neißeverkehr GmbH
in Guben, Brandenburg, und hat bereits 50 Linienbusse mit GPS ausgerüstet.
In ihrem 1500 Quadratkilometer großen Einsatzgebiet läßt sich so ihr
Aufenthaltsort genau feststellen. Über die Zentrale des
Nahverkehrsunternehmens läßt sich der Busverkehr genau überwachen, steuern
und vor allem exakte Ankunftszeiten berechnen. Ab August sollen alle Bussen
in Guben, Forst und Schwarze Pumpe mit GPS fahren. Für den verbesserten
Service muß der Kunde möglicherweise nicht mehr zahlen als bisher, denn
durch die satellitengestützte Verkehrsablaufsteuerung erhofft man sich
Einsparungen.


Außerdem...

Auch an Feiertagen ist die SES immer für eine Überraschung gut. Auf ASTRA 1D
(19,2 Grad Ost) wurde am Freitag auf 10,862 GHz h ein Testbild "Test Uplink
ASTRA Luxembourg" aufgeschaltet. Spätestens am Dienstag wird das Testbild
kurzfristig von der geplanten Live-Übertragung des ASTRA-1F-Starts abgelöst,
die weitere Zukunft des Transponders ist unklar. (Stefan Hagedorn)

Ab sofort ist der Münchner Privatsender PRO Sieben auch im Internet
vertreten. Mit dem mehrere hundert Seiten zählenden Angebot hat PRO Sieben
nach eigenen Angaben den größten "Online"- Auftritt der deutschen
TV-Stationen. Neben den obligatorischen Informationen rund um den Sender
sind besonders die Interessenten an aktuellen Nachrichten angesprochen. Als
besonderer Service die PRO Sieben News aus Audiofiles angeboten, weiterhin
informiert ein News-Ticker über das aktuelle Weltgeschehen. Ein interaktiver
TV-Guide ist nach Angaben des Senders ebenfalls geplant. (Stefan Hagedorn) 
http://www.pro-sieben.de/

Dr. Dish interaktiv 
Fragen, Fragen, Fragen: und keine Antworten? Aber nicht doch, wofür gibt es
Dr. Dish. Er beantwortet alle Fragen über Sat-Empfang (na ja, fast alle).
Und jetzt sogar interaktiv übers Internet. Dazu muß nur ein einfaches
Frageformular ausgefüllt werden, ab damit, und je nach Frage und Zeit zum
Beantworten erscheint die Antwort in Bälde im Internet. Alle Fragen und
Antworten können online gelesen werden, man kann sich außerdem sämtliche
Fragen und Antworten kostenlos an seine Email-Adresse schicken lassen. Dr.
Dish (Christian Mass) beantwortet auch die exotischsten Fragen. So will ein
Leser wissen, ob er in Sydney (Australien) europäische Sat-Programme
empfangen kann (ja, er kann), ein anderer will die Digitalfrequenzen des
neuen ASTRA 1E erfahren, und wieder ein anderer will Aufklärung, was die
Banken eigentlich mit ihren Sat-Spiegeln empfangen (Börsendienste). Den
kostenlosen Frage- und Antwort-Service von Dr. Dish erreichen Sie über die
TELE-satellit Home Page: 
http://www.TELE-satellit.com 


Thanks to our contributors - 
Jitse Groen: jgl@dds.nl
Stefan Hagedorn: 100702.350@compuserve.com 
Norbert Schlammer: 100415.3560@compuserve.com

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