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Sat-ND,, 7./8.4.1996
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From: "Peter C. Klanowski" <pck@Lynet.De>
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Date: Tue, 09 Apr 1996 02:23:59 +0200
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From owner-sat-nd@tags1.dn.net Mon Apr 8 21: 30:47 1996
Sat-ND - Informationen zur Satelliten- und Medienszene
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Nachrichten vom 7./8. April 1996
Keine Explosion
Ersten Meldungen zufolge ist der Start von ASTRA 1F mit einer Proton-Rakete
geglückt. Jedenfalls zeigte die Direktübertragung des Starts keine
Anomalien. Die russische Rakete mit dem Digitalsatelliten der
luxemburgischen SES hob um 23.09 Uhr GMT (1.09 MESZ) ab. Bis zum Jahr 2000
sollen 19 weitere kommerzielle Satelliten mit diesem Raketentyp gestartet
werden.
Viacom legt Kirch Eier ins Nest
Einige nette Ostereier fanden sich (wie erwartet, siehe Sat-ND vom 4.4.)
über die Feiertage bei der KirchGruppe. Es handelt sich um sämtliche
Fernsehrechte von Viacom Inc. für den deutschen Markt (und darüber hinaus
die europäischen Rechte für ausgewählte Produktionen). Der Deal betrifft vor
allem die Filme der zu Viacom gehörenden Paramount-Studios, aber auch
Fernsehshows und Viacoms Pay-TV-Aktivitäten. So werden die lieben Kleinen
vermutlich Abschied von Nickelodeon nehmen müssen – es sei denn, die Eltern
greifen in die Tasche und abonnieren Kirchs Digitalpaket DF1. Reichlich
unklar ist jedenfalls die Ankündigung, das Kirch-Paket werde einen
„Programmblock" von Nickelodeon übernehmen. Voll dabei sind auf jeden Fall
die Viacom-Programme MTV und VH-1, ebenso weitere mögliche Viacom-Sender.
Der Vertrag läuft fünf Jahre mit der Option auf Verlängerung um weitere
fünf. Allgemein wird der Preis für die dringend benötigte Software auf eine
Milliarde US-Dollar geschätzt. Daneben übernimmt Viacom 12 Prozent der
Anteile am spanischen Telecinco von Kirch.
Die Verbindungen zwischen Kirch und Viacom sind alt: So beteiligte sich die
KirchGruppe in der Vergangenheit bereits an verschiedenen Produktionen wie
„The Young Indiana Jones Chronicles", die dann auf SAT.1 zu sehen waren.
Viacom selbst sitzt nach der Übernahme von Paramount Communications und der
Videoverleihkette Blockbuster auf rund 17 Milliarden US-Dollar Schulden.
Jetzt darf man gespannt sein, ob Kirch auch bei MCA landen kann, nachdem man
schon im Februar mit Sony einen immerhin auf 900 Millionen US-Dollar
geschätzten Zehnjahresvertrag abschließen konnte. Die deutschen Rechte für
MCA-Produktionen liegen noch bei RTL, doch der Vertrag läuft bald aus. Eine
neue Paket-Vergabe wird für Ende 1996 erwartet.
Neues aus der Digital-Schmiede
Leo Kirchs BetaTechnik hat C-Cube Microsystems als Lieferanten für
MPEG-2-Encoder und -Decoderchips gewählt. Die Pressemitteilung der
amerikanischen Firma enthält einige interessante Details, die allerdings
weniger technischer Natur sind – da gibt es nur die üblichen
Viertelwahrheiten von der dem Kabel „überlegenen Bildqualität". Was in den
USA stimmen mag, nicht unbedingt hierzulande. Und da gibt es einen Herrn
namens Alex Balkanski, der in kaum entschuldbarer Dummheit vom bösen
monopolistischen Staatsfernsehen in Europa schwafelt, von dem Kirch den
Kontinent jetzt dank Digital-TV befreien werde. Danke, das muß nicht sein.
Das Unternehmen DF1 stellt sich technisch in etwa wie folgt dar: Zur
Digitalisierung der Signale werden Systeme von TV/COM verwendet, einem
US-Ableger von Hyundai. Zu erinnern wäre da an die Tatsache, daß das
kanadische Digital-TV ExpressVu die TV/COM-Technologie wegen
Qualitätsmängeln (allerdings bei Receivern) verworfen hat – und das, obwohl
TV/COM zu den Gesellschaftern der Firma zählt. Betrieben wird die Kirchsche
Datenquetsche von einem eigens gegründeten Ableger namens BetaMedia Services
(BMS).
Der Endverbraucher bekommt die bekannte d-box von Nokia, obwohl der
finnische Gerätehersteller seinen integrierten Receiver/Decoder (IRD) etwas
anders nennt, nämlich DVB 9500 S. Offiziell haben vorsichtshalber weder
Kirch noch seine BetaTechnik etwas mit dieser Angelegenheit zu tun,
stattdessen werden die IRDs offiziell von Vebacom und der Handelskette Metro
vermarktet.
BBC gibt Arabien auf
Eifrige Transponder-Zapper suchen noch nach dem Programm, das zwar
verschlüsselt, aber analog auf diesem oder jenem Satelliten überspielt
wurde. Viel Zeit haben sie nicht mehr, denn das arabische Fernsehprogramm
der BBC wird sehr wahrscheinlich eingestellt. Zu kompliziert war es
offensichtlich, für eine Region zu senden, deren Wertvorstellungen sich von
den europäischen stark unterscheiden, in die Großbritannien aber massenweise
Waffen verkauft. Das zeigte sich vor drei Monaten, als Berichte über einen
saudi-arabischen Dissidenten (denn das Land ist weiß Gott keine Demokratie)
im arabischen Programm der BBC auftauchten, merkwürdigerweise aber im
arabischen Raum selbst nicht zu sehen waren. Gab man sich damals bei der BBC
noch zurückhaltend, sagt man es jetzt jedem, der es hören will: Der
saudi-arabische Vertragspartner Orbit Satellite Television, über dessen
Uplink in Rom das Programm ins art-Paket kommt, hat die Beiträge
eigenmächtig zensiert und abgeklemmt, was man als Vertragsbruch ansieht.
Heute nun gab die BBC offiziell bekannt, das Programm einstellen zu wollen,
obwohl man einen genauen Zeitpunkt nicht nennen kann. Schließlich soll das
ganze halbwegs mit Anstand über die Bühne gehen. Zusammen mit Orbit will man
die ausstehenden Fragen klären, die mit der Beendigung des Vertrages
zusammenhängen. Bis dahin soll das Programm, an dem immerhin 250 Mitarbeiter
beteiligt sind, noch auf Sendung bleiben. Auf eigene Faust wird die BBC
sicherlich nicht weitersenden, sind ihre Auslandsfernsehprogramme doch
kommerzieller Natur. Immerhin sucht man nach einem neuen Partner, mit dem es
dann vielleicht besser klappen würde.
Telegraaf Goes Multimedia
Dutch newspaper De Telegraaf is increasing its multimedia activities. It has
now formed a joint-venture with TROS Televisie. They will work on TV guides,
radio and television programmes and Internet services, both parties already
owning several Internet service providers. TROS made it clear some time ago
that they wanted to start a commercial television station. Last year, when
Veronica left the public broadcasters, TROS thought of that step as well.
The public broadcasters were then offered a five year contract to remain in
the public system. Veronica declined the offer, but TROS hesitated and
stayed on Nederland 2. TROS also was, together with Veronica, the most
commercial broadcaster in the public system. This might sound strange, but
the TROS created mass-productions with less content, albeit many viewers.
Other broadcasters started to copy this commercialising, hence the name
'vertrossing'. The new joint-venture might be a step toward a commercial
TROS. De Telegraaf now owns shares in SBS 6, Sport7, AT5 (Amsterdam), Radio
de Amsterdammer, and OAM.(http://www.telegraaf.nl)
(Jitse Groen)
Euro7 v/s Sport7
Euro7 is going to court about Sport7's name. Euro7 thinks the name might be
confusing, although I really don't see how one could mistake Euro7 with
Sport7. The logos look a bit alike, though. Sport7, having problems to
assemble just one channel, nevertheless haven't given up their plans for a
second one. The starting date still is unknown. Besides, they have almost no
cable access. Only one contract has been closed, with NUON, but they have an
interest in the new channel. The channel also has virtually no rights,
except for some (sub)licenses for German, English, French soccer and one
tennis-tournament, and no presenters as well (except for Postema). Some
cable companies are talking about three test months, followed by a viewers'
referendum whether they want the channel or not.
(Jitse Groen)
It's Different For Girls
Crying girls all over Dutch television and radio this weekend. British
pop-group 'Take That' did their last TV show ever on TROS. The show's
location was held secret, because of the huge amount of girls opting for a
ticket. Only 250 girls, mostly from Holland, but also from Germany, Japan
and other countries were granted access. The day before, Take That played
soccer in front of the studio-complex in Almere, but nobody noticed.
(Jitse Groen)
Nachahmer
Nachdem Eutelsat vor wenigen Wochen seinen sehr ausführlichen
Internet-Service gestartet hat, zieht nun auch der Konkurrent Astra nach. Ab
sofort sind Informationen des SES rund um das ASTRA-Satellitensystem auf
19,2 Grad Ost unter folgender Adresse abrufbar: http://www.astra.lu. Vielen
Dank für diese Information von Holger Zeissler.
(Stefan Hagedorn)
Thanks to our contributors --
Stefan Hagedorn: 100702.350@compuserve.com
Jitse Groen: jgl@dds.nl
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