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Sat-ND, 16.4.96
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From: "Peter C. Klanowski" <pck@Lynet.De>
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Date: Wed, 17 Apr 1996 01:06:49 +0200
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From owner-sat-nd@tags1.dn.net Tue Apr 16 20: 12:20 1996
Sat-ND - Informationen zur Satelliten- und Medienszene
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Nachrichten vom 16. April 1996
Noch mehr PanAmSat
PanAmSat expandiert weiter in einem atemberaubenden Tempo. In den kommenden
zwei Jahren werden vier weitere PAS-Satelliten gestartet. Seit heute ist es
nämlich amtlich: Man bestellte bei Space Systems/Loral die Trabanten 7 und
8. PAS 7 wird 14- C und 30 Ku-Band-Transponder an Bord haben, die ab Ende
1997 Europa, Afrika, den mittleren Osten und Asien versorgen. Anfang 1998
startet PAS 8 mit 24 Transpondern im C- und 24 im Ku-Band, und wie
angesichts dieser Ausstattung zu erwarten war, ist er für den
asiatisch-pazifischen Raum bestimmt. Beide Satelliten haben eine erwartete
Lebensdauer von 15 Jahren. Dank der vor wenigen Jahren wohl noch unmöglichen
Vielzahl von Transpondern sollen PAS 7 und 8 die Kapazität des gesamten
privatkommerziellen Satellitensystems um gleich 40 Prozent erhöhen. PanAmSat
verfügt dann über 304 Transponder.
Hallo, ist da Tongasat?
Die internationale Satellitenorganisation INTELSAT liegt im Streit mit der
US-Regierung. Stein des Anstoßes ist der NASA-Satellit TDRS 4 auf 41 Grad
West. Denn dicht daneben, nominal auf 40,5 Grad West, steht INTELSAT 502.
„Stehen" ist übertrieben - das Gefährt eiert mit einer Inklination von über
6 Grad im Orbit herum und stand bei der letzten NASA-Messung vom 14.4. im
Mittel bei 40,3 Grad. Bis zum 31.12.1997 hatte man sich daher mit dem
offiziellen Mieter des TDRS, Columbia Communications, geeinigt: Bis zu
diesem Datum darf TDRS das C-Band von seiner Position interferenzfrei
nutzen, danach steht dieses Recht INTELSAT von der Position 40,5 Grad West zu.
So weit, so gut – nur möchte Columbia den TDRS auch über dieses Datum hinaus
nutzen. Eine Bitte um Nachverhandlungen trug die US-Regierung an INTELSAT
heran. Nichts da, entschied man auf einer außerordentlichen Sitzung gestern:
Das sei mit den Plänen von INTELSAT für diese Position unvereinbar. Man
benötige sie für die Versorgung der Entwicklungsländer in Lateinamerika und
den Kunden in der Region; schließlich habe man zu diesem Behufe schon einen
Satelliten geordert. In diesem Jahr wird vorerst INTELSAT 512, derzeit auf
21,3 Grad West, auf die umstrittene Position verschoben. Das Zugriffsrecht
auf 40,5 Grad West leitet man aus der Tatsache ab, daß man den Slot ganz
einfach eher bei der ITU registrieren ließ als die USA ihre 41 Grad.
Seinerzeit habe man auf die Durchsetzung dieser Rechte bis Ende 1997
verzichtet, um den Wettbewerb im Satelliten-Business zu fördern.
Thomas Kirch will Papas d-box
Ist das eine konzertierte Aktion oder was? Der Börsengang von Pro Sieben ist
auf 1997 verschoben, allein schon um die Phantasie der potentiellen Käufer
noch kräftig anzuheizen. So etwas will geschickt in Szene gesetzt werden,
fast so wie ein guter Fernsehfilm. Heute jedenfalls gründete man wieder
einen dieser hundertprozentigen Ableger, Pro Sieben Digital, und dieses
jüngste Kind der Pro-Sieben-Familie soll sich mit Digital-TV gegen Bezahlung
befassen. Die ersten Programme sollen schon versendet werden, wenn man in
etwa einem Jahr mit dem Börsengang abkassieren will. Als Decoder will man
die im Hause Kirch favorisierte d-box verwenden - was zum sofortigen Abbruch
dieser Meldung wegen mangelnder Originalität führt.
NetHold And Viacom to Share Technical Platform in Middle East
The international pay-television group NetHold has entered an agreement to
share a digital technical platform with Viacom Inc. in the Middle East. The
agreement is between NetHold's subsidiary, MultiChoice Middle East and Gulf
DTH, a partnership between Viacom and KIPCO, a publicly traded Kuwaiti
investment holding company.
Under the terms of the agreement, Viacom's programming, including MTV, VH1,
Nickelodeon/The Paramount Channel, Nick at Nite's TV Land and The Movie
Channel, which is part of the Gulf DTH package, will be accessible to Middle
Eastern subscribers using the same technology as that employed by the
MultiChoice bouquet.
Subscribers will be able to access both MultiChoice's "FirstNet" package and
Gulf DTH's "Showtime" bouquet using a single integrated receiver decoder and
a smart card shared by the two service providers. The MultiChoice and Gulf
DTH packages will be transmitted from the same PanAmSat-4 satellite. In
addition, MultiChoice and Gulf DTH will work together on subscriber
management and marketing of the two bouquets.
MultiChoice Middle East recently announced that it had negotiated exclusive
direct-to-home (DTH) programming rights for the ART bouquet of channels with
Sheikh Saleh Kamel. As a result, the very popular ART programmes will be
part of "FirstNet".
The digital decoders used in the Middle East will be the first ones in the
region to comply with the MPEG-2/DVB specifications which are fast becoming
the de facto international standard for digital television. More than 2.5
million MPEG-2/DVB decoders compatible with conditional access technology
jointly owned by NetHold's subsidiary Irdeto and BetaTechnik, part of the
German Kirch group, have been ordered or are currently in use in Europe,
Africa and the Far East. (Jean-Louis Erneux, NetHold Hoofddorp)
Wetterkanal verzögert sich weiter
Das Testprogramm auf DFS 3 hat man inzwischen ausweiten wollen, immerhin auf
die Zeit zwischen 6 und 17 Uhr. Doch mit dem 24-Stunden-Betrieb hapert es
noch. Neuen Meldungen zufolge wird daraus vor Mai oder gar Juni nichts
werden. Auch ansonsten läßt man sich Zeit. Lokale Wetterdaten, über einen
Unterträger des Transponders versendet, werden ab Herbst von den
Kabelkopfstationen abgenommen und ins Programm eingeblendet.
(Satelliten-Zuschauer haben naturgemäß nichts davon, es sei denn, es würde
ein Decoder z. B. für PCs angeboten.) Bis Ende 1997 will man die Zuschauer
dann mit flächendeckend installierten Panorama-Kameras in Deutschland,
Österreich und der Schweiz langweilen. Sie werden außerdem in den deutschen
Ferienhochburgen Gran Canaria und Mallorca installiert. Videotext und
Online-Auftritt sind geplant, ebenso 0190er-Nummern zwecks Geldschinderei.
US-Fernsehen testet Videoleitungen
In den USA soll nach dem Willen der Networks bald Schluß mit den
Satellitenfeeds sein, die die Sender vor Ort mit der Zentrale verbinden. NBC
hat sich zu diesem Zweck mit MCI zusammengetan, und das Resultat ist
zunächst ein Feldversuch, der am 1. Mai starten und 90 Tage dauern soll.
Sämtliche NBC-Stationen in Texas und noch ein paar andere werden dann über
Standleitung Nachrichten und andere Programmbeiträge austauschen, wobei auf
einer Leitung mit 45 Mbps gleich zwei Kanäle verbreitet werden können.
Alternativ kann auf einer solchen Leitung ein Beitrag zeitsparend auch
schneller als in Echtzeit überspielt werden. Verwendet wird die
Intranet-Technologie HyperMedia von MCI (Intranets sind „lokale Internets"
innerhalb von Unternehmen.) Die Rechner stammen von Sun Microsystems und
Silicon Graphics, die Daten werden von Vela Research gequetscht, und um das
Netzwerk kümmert sich unter anderem Cisco Systems. (Die Firma kennt wohl
jeder, der sich auf technischer Ebene mit dem Internet befaßt oder befassen
muß.) Der technische Vorteil hält sich für die Sender dabei in Grenzen, doch
immerhin entfallen bei dieser Methode der Überspielung die aufwendige
Koordination für Satelliten-Transponder und deren dauernde Überwachung.
NBC in Asien verdoppelt
NBC hat nach dem Wirtschaftskanal CNBC Asia seinen zweiten Asien-Ableger
gestartet. Das Konzept orientiert sich am europäischen Super Channel,
Sendesprache ist Englisch. Neben einheimischen Programmen bietet man auch
Übernahmen von NBC (USA) und NBC Super Channel Das Programm nennt sich
allerdings schlicht NBC und sendet derzeit verschlüsselt auf PAS 2. Später
will man auf ASIASAT 2 ins Murdochsche Star-TV-Paket wechseln.
Fastenkur: SAT.1 macht's dem Kanzler nach
Die Programmreform bei SAT.1 zeigt sogar im Ausland Wirkung, wenngleich
ebenfalls nicht die gewünschte. Im ersten Quartal 1996 war SAT.1 in
Deutschland nur die Nummer vier, lag mit 13,5 Prozent hinter RTL (17,1), ARD
(14,9) und ZDF (14,5 Prozent.) Interessanterweise spiegelt sich das so
ähnlich auch in der Schweiz wieder. Hier verlor SAT1 von allen ausländischen
Stationen am meisten Marktanteile, und das als einziger Sender in beiden
Segmenten zugleich. In der Hauptsendezeit ist der Marktanteil nach Angaben
der SRG um einen Prozentpunkt auf 7 Prozent gefallen, im Ganztagesschnitt
sogar um 2 Punkte auf ebenfalls 7 Prozent. (pck/Thomas Gmuer)
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Ab sofort wird der EuroNews-Transponder auf EUTELSAT II-F1 (13 Grad Ost)
auch in den Nachtstunden genutzt. In der bisher sendefreien Zeit von 2 bis 6
Uhr kann auf 11,576 GHz v das Homeshopping-Programm „Sell-a-vision"
empfangen werden. Das teilte Robin Clark mit. (Stefan Hagedorn)
Dänische Fernsehvielfalt
Über TV-Sat (0,6 Grad West) war heute nachmittag über 11,977 GHz lz wieder
ZTV Danmark auf Sendung. Um 19.30 Uhr begann dann TV4 + Danmark zu senden.
Von TV6 Danmark auf 12,064 GHz lz ist nichts zu sehen. Allerdings war um
18.00 Uhr dort der TV-Ton von TV6 Norge zu hören. (Norbert Schlammer)
Discovery Channel entdeckt die Geheimnisse der elektromagnetischen Polarisation
Über INTELSAT 704 (66 Grad Ost) wurde auf 4,168 GHz rz der Discovery Channel
in der Asienversion aufgeschaltet. Er wechselte somit nur die Ebene. Selbst
mit 360 cm ist davon jedoch mehr zu erahnen als zu sehen. (Norbert Schlammer)
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Jean-Louis Erneux: 70671.1624@CompuServe.COM
Thomas Gmuer: tgmur@tinet.ch
Stefan Hagedorn: 100702.350@compuserve.com
Norbert Schlammer: 100415.3560@compuserve.com
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