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Sat-ND, 174.96
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From: "Peter C. Klanowski" <pck@lynet.de>
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Date: Wed, 17 Apr 1996 23:57:41 +0000
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From owner-sat-nd@tags1.dn.net Thu Apr 18 02: 41:58 1996
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Nachrichten vom 17. April 1996
MPEG 2 im Kommen
Langsam endet das Zeitalter des digitalen Übertragungsstandards MPEG
1. Notdürftig zu MPEG 1.5 aufgepeppt, wird der ursprünglich für das
Betrachten von briefmarkengroßen bewegten Bildern von CD-ROMs
entwickelte Standard in den USA nicht nur für die meisten
Digital-Pakete verwendet. Auch Überspielungen auf Satellit laufen oft
noch in älteren, nicht mit dem DVB-(Digital Video Broadcast-)Standard
vereinbaren Normen. Der private Satellitenbetreiber PanAmSat rüstet
jetzt auf und stellt bis zum Sommer diesen Jahres auf MPEG 2 um.
Sämtliche Uplinks und andere Einrichtungen werden mit dem System
PowerVu von Scientific Atlanta ausgerüstet, das auch MPEG 2 beherrscht
und DVB-kompatibel ist. Spätestens dann wird sich auch zeigen, ob es
eine Zukunft für Überspielungs-Fans in Digitalien gibt. Abgesehen
davon, daß man zum Empfang nicht-regulärer Sendungen teure
Profireceiver mit verwirrenden Einstellmöglichkeiten braucht, besteht
nebenbei immer noch die Möglichkeit der Verschlüsselung oder
Adressierung der Signale. Auch andere US-Firmen kommen auf den
MPEG-2-Geschmack. Der Discovery Channel Latin America Iberia versorgt
seine angeschlossenen Sender in Lateinamerika ebenfalls in dieser
Norm. Empfangsseitig kommen Integrierte Receiver/Decoder (IRDs) des
Typs DSR-4400 von General Instrument zum Einsatz.
Kaufen Sie den Löwen
Wie kam der französische Staat eigentlich zu den
Metro-Goldwyn-Mayer-Studios? Richtig gelesen, der Filmproduzent mit
dem brüllenden Löwen im Vorspann gehört Frankreich. Noch, denn man
will die Firma versteigern. Es war mehr oder minder ein
Betriebsunfall, denn die französische Bank Credit Lyonnaise hatte sich
kräftig verspekuliert, als sie die Studios dem italienischen
Finanzjongleur Ginacarlo Parretti für 2,5 Milliarden US-Dollar abnahm.
So kam das Unternehmen in den Besitz der französischen Staatsholding
CDR, die aus der Versteigerung günstigstenfalls auf den selben Betrag
hofft - vielleicht wird es aber auch eine Milliarde weniger.
Eigentlich war am Mittwoch Schluß für die ersten Gebote, aber wenn
jemand mehr bieten sollte, wird man sicherlich jederzeit ein offenes
Ohr haben. Nach dieser ersten Runde sollen die ernsthafteren
Interessenten aussortiert werden, von denen einige potentielle
Kandidaten schon zuvor ausgestiegen waren. Gut im Rennen sind
offensichtlich die von Philips kontrollierte PolyGram sowie ein
Konsortium des Hollywood-Produzenten Arnon Milchan. Er hat angeblich
Rückendeckung von Disney, ABC, Viacom und den australischen
Fernsehvize Kerry Packer. Denkbar, daß es angesichts des
bevorstehenden Programmnotstands beim Digitalfernsehen weitere Bieter
geben wird: Mit MGM wird nicht nur dessen Produktion ab 1986 verkauft,
sondern auch das Archiv von United Artists.
Drücken Turner und Murdoch bald Knöpfchen?
Witzig könnte es werden, wenn sich Ted Turner auf einen Vorschlag
seines selbsternannten Freundes Rupert Murdoch einläßt. Der bastelt
derzeit an seinem rechtsgewirkten Newskanal, und wie üblich in
konservativen Kreisen nennt man das dann Trennung von Nachricht und
Meinung. Man werde objektiv sein und sich zum Beispiel in Sachen Kuba
"andere Informationsquellen suchen als CNNs Bürochef und
Demokratieberater Fidel Castro". Das sagt ausgerechnet der Mann, der
um die Gunst der kommunistischen Regierung in China buhlt wie kaum ein
anderer, um in den dortigen riesigen Fernsehmarkt einsteigen zu
dürfen. Aber egal, denn Ted Turner darf den Murdoch-Kanal besuchen,
sich in den Kontrollraum setzen und ganz nach Gusto "Meinung" und
"Tatsache" ins laufende Programm einblenden. So jedenfalls der
Vorschlag Murdochs, der allerdings für sich das selbe Recht fordert.
Für Liebhaber der englischen Sprache die Murdoch-Offerte im Original:
"I'll let him sit in our news control room and operate on-screen
'fact' and 'opinion' graphics if he'll let me do the same for his news
broadcasts."
Nachtrag: Noch mehr PanAmSat (Sat-ND, 16.4.96)
Als Startraketen für die neuen Satelliten PAS 7 und 8 sind jeweils
eine europäische Ariane und eine russische Proton vorgesehen.
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