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Sat-ND, 18.4.96




Sat-ND - Informationen zur Satelliten- und Medienszene

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Nachrichten vom 18. April 1996

Kanada spielt Tonga
Offiziell bestaetigt: Es gibt einen "Letter of Intent" zwischen Telesat
Canada und dem US-Kabelnetzbetreiber TCI. Man will ueber TCI-eigene
Satelliten direkt in die USA strahlen, doch dummerweise hat man dafuer keine
Orbitpositionen. Bei der letzten Versteigerung unterlag man dem Konsortium
Murdoch/MCI, weitere Slots haben die USA oder ihre Medienbehoerde FCC nicht
zu vergeben. Jetzt plant man offensichtlich einen Tonga-Deal (Sat-ND,
15.3.96) mit Kanada. Demnach wuerde die dortige Satellitenorganisation
Telesat zwei Satelliten von TCI "kaufen", auf ihren Positionen ueber
Nordamerika positionieren und dann stante pede an TCI "vermieten". Was einer
gewissen Komik nicht entbehrt, ist die Steigbuegelhalterfunktion einer
kanadischen Organisation fuer US-Digital-TV, das in Kanada bekanntlich nicht
einmal abonniert werden darf. Geht der Deal ueber die Buehne, duerften sich
Gespraeche von TCI mit Murdoch/MCI wohl erledigt haben. Oder auch nicht, denn
Murdoch hat zwar sein warmes Plaetzchen auf dem geostationaeren
Satellitenring, aber dummerweise trotz grossen Getoeses immer noch keine
eigenen Satelliten.

Pech fuer Proton
Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass ist der naechste
Start eines auslaendischen Satelliten mit einer Proton-Rakete fuer August
oder September geplant. Der Vertrag zum Start des Telefonsatelliten INMARSAT
wurde bereits 1993 unterzeichnet und ist deswegen nur 36 Millionen Dollar
wert. Haette die amerikanische Lieferfirma den vereinbarten Liefertermin 1995
eingehalten, waere es nicht so schlimm gewesen - doch dank Inflation macht
der Raketenhersteller durch den Start zu diesem Zeitpunkt einen deutlichen
Verlust. Man wolle den Vertrag trotzdem einhalten. Als naechster
auslaendischer Weltraumkandidat steht im Herbst 1996 ein von Loral
hergestellter Satellit an. Bis 2000 duerfen es, so viele Starts haben die USA
den Russen gnaedigerweise genehmigt, insgesamt zwanzig Satelliten
US-amerikanischer Herkunft sein.

Daumen runter fuer Grupo Televiso
PanAmSat ist im Gespraech. Die Bestellung der Satelliten 7 und 8 hat
allerdings nicht dazu beigetragen, das Gemurmel ueber die Zukunft der Firma
zu daempfen. Zwei Hauptaktionaere gibt es bekanntlich, neben den Erben von
Fimengruender Anselmo ist die mexikanische Fernsehgruppe Grupo Televisa
prominent beteiligt. Beide wollen das erfolgreiche Satellitengeschaeft nun zu
Bargeld machen und PanAmSat moeglicherweise abstossen, vermutlich aus
unterschiedlichen Gruenden. Im Falle der Grupo Televisa hat jetzt die
Investmentberatung Moody's Investor Service nebenbei fuer einige Aufklaerung
gesorgt, indem man die Firma jetzt auf der hauseigenen Bewertungsskale eine
Treppenstufe nach unten setzte. Vor allem wegen der Wirtschaftsflaute in
Mexiko sehe man wenig Chancen, dass die Grupo ihre Vormachtstellung auf dem
einheimischen Markt halten koenne. Mit den Zinszahlungen fuer Kredite sehe es
nicht so toll aus, ebensowenig mit der finanziellen Flexibilitaet. Eine
solche Bewertung macht natuerlich den Verkauf von PanAmSat noch etwas
wahrscheinlicher, wobei die Liste der potentiellen Kaeufer allerdings
wesentlich interessanter ist (Sat-ND, 3.4.96.)

Leichte Athleten bei der EBU
Nach den Olympischen Spielen sind nun auch wichtige Leichathletikereignisse
dem Zugriff des kommerziellen oder gar Bezahlfernsehens vorerst entzogen. So
uninteressant ist diese Sportart nicht, als dass es nicht die Bewerbung eines
internationalen Privatsenderkonsortiums gegeben haette, das fuer vier Jahre
ab 1996 130 Millionen US-Dollar geboten hatte. Doch der Leichtathletikverband
IAAF entschied sich stattdessen fuer 200 Schweizer Franken, die die
Europaeische Rundfunkunion EBU geboten hat - das allerdings auf sechs Jahre
(bis 2001) und unter Anrechnung "relevanter Produktionskosten". Schon das
relativiert den "Rekordpreis", der morgen in den Zeitungen vermeldet werden
wird. So freut sich ein Vertreter der IAAF auch, dass man in etwa das selbe
unter dem Strich behalten werde wie in der vergangenen Vierjahresperiode, als
die EBU "nur" 91 Millionen Dollar zahlen musste, die Produktionskosten aber
selber trug. Wichtig fuer die Vergabe an die oeffentlich-rechtlichen
EBU-Anstalten war zudem die Tatsache, dass diese Sender am weitesten
verbreitet sind und somit moeglichst viele potentielle Zuschauer garantieren.
Das ist nicht nur fuer den jeweiligen Sport gut, sondern auch fuer Sponsoren
und Bandenwerbung vor Ort.

Political Aid For Nieuwsradio
D66, a liberal government party, asked for aid for Veronica Nieuwsradio. They
have an AM frequency that can't be received at night, and isn't too good at
daytime either. They station has problems now because they have got an
audience of less than 0.2% [so nobody seems to listen to it on ASTRA anyway.]
D66 thinks it would be better to have Nieuwsradio compete against Radio 1,
which is called the 'nieuws en sportzender'. D66 proposes that the Dutch
media authorities CVDM supply VNR with a better frequency. Of course, there's
going to be a row over this, because every station will be asking for 'a
better frequency' then. Besides, there are no more frequencies :) There *is*
a longwave frequency available, but there isn't a transmitter for it. It has
never been in use by The Netherlands. Radio 1 has a nation-wide FM network.
(Jitse Groen)

Dutch Pubcasters to Go Digital With NetHold
It's really going to happen: Nederland 1, 2 and 3 will start digitally in
September, but only if the broadcasters agree with NetHold. They will
probably do so, and that makes plans for Nederland 4 plans very uncertain
again. NetHold plans to get 6 channels on one transponder, but this is not
sure yet. (Jitse Groen)

SES: Neuer Vorstandsvorsitzender, neue Satelliten
Auf der Jahreshauptversammlung der SES am vergangenen 15. Maerz wurde Rene
Steichen, ehemaliges luxemburgisches Regierungsmitglied und ehemaliger
EU-Kommissar zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Satellitenbetreibers
gewaehlt. Er uebernimmt damit das Amt des 82jaehrigen Ehrenstaatsministers
Pierre Werner, der zum Ehrenvorsitzenden des Unternehmens gewaehlt wurde.
1995 betrug der Umsatz des SES 10,3 Milliarden LUF (1994: 8,8 Mrd. LUF); der
Gewinn belief sich auf 2,8 (1994: 3,9 Mrd.) LUF. Der niedrigere Gewinn ergibt
sich hauptsaechlich aus Investitionen fuer die Entwicklung digitaler Dienste.
Die Anschaffung eines siebten und achten Satelliten wird des weiteren ca. 20
Mrd. LUF verschlingen. (Ralph Siebenaler)


Thanks to our contributors --
Jitse Groen: jgl@dds.nl
Ralph Siebenaler: edmond.siebenaler@ci.educ.lu

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